EMS-CHEMIE AG, eine Tochtergesellschaft der EMS-CHEMIE HOLDING AG mit Sitz in Domat/Ems (GR) hatte am 4. Mai 2005 gegen den ehemaligen Leiter Rechnungswesen bei der EMS-CHEMIE AG, sowie gegen allfällige Mittäter Strafanzeige wegen Betrugs bei der Staatsanwaltschaft Graubünden erstattet. Die Staatsanwaltschaft Graubünden untersuchte in der Folge den Fall und erhob am 20. April 2010 Anklage gegen den ehemaligen Leiter Rechnungswesen sowie einen früheren Aussendienstmitarbeiter der EMS-CHEMIE AG.
Zwischen 1995 und 2004 haben die beiden mittels Betrug, Urkundenfälschung, Geldwäscherei und Missbrauch einer Datenverarbeitungsanlage die EMS-CHEMIE AG um insgesamt rund CHF 13 Millionen betrogen.
Im Strafprozess, welcher am 30. August 2010 begonnen hat, wurden heute, 3. September 2010, die folgenden Urteile eröffnet:
Der ehemalige Leiter Rechnungswesen der EMS-CHEMIE AG sowie der frühere Aussendienstmitarbeiter der EMS-CHEMIE AG wurden vom Bezirksgericht Imboden (GR) in allen Anklagepunkten schuldig gesprochen. Der ehemalige Leiter Rechnungswesen wurde zu 8 Jahren, der ehemalige Aussendienstmitarbeiter zu 4 Jahren Gefängnis verurteilt. Damit ist das Gericht beim Urteil über den Antrag des Staatsanwalts von 6 Jahren für den Hauptschuldigen hinausgegangen. Das Gericht hat zudem ausdrücklich festgehalten, dass die EMS-CHEMIE AG kein Mitverschulden trifft.
Mit der Verurteilung wurde auch die Forderungsklage (Adhäsionsklage) der EMS-CHEMIE AG gutgeheissen. Damit können die bei den Tätern sichergestellten Vermögenswerte von rund CHF 8 Millionen nun zugunsten der EMS-CHEMIE AG beschlagnahmt werden.